Krankengymnastik nach Vojta

Danach wurde ich seit der 2. Lebenswoche behandelt. Zweimal in der Woche in der KG-Praxis und viermal täglich durch Mama & Papa zu Hause - die Beiden waren da absolut konsequent. Ich bin dadurch sehr beweglich geblieben. Ich habe zwar dabei geweint, aber nicht weil ich Schmerzen hatte, sondern weil es anstrengend für mich war. Danach beruhigte ich mich sehr schnell und bin Mama & Papa deswegen auch nicht mehr böse. Diese täglichen Vojta-Übungen haben wir bis zu meinem 2. Geburtstag gemacht. Seit dem machen wir zu Hause mehr Dehnübungen, mehr in die Richtung Manuelle Therapie, soweit es Mama & Papa als Laie für den Hausgebrauch gelernt haben. Meine Krankengymnastin macht aber nach wie vor mit mir Vojta & das ist auch gut so.

Der Reflexlokomotion (von dem Kinderneurologen Prof. Dr. Vojta 1954 entdeckt) liegen "globale Muster" zugrunde. Die Bezeichnung globales Muster bezieht sich auf motorische Reaktionen, die unter Anwendung der Reflexfortbewegung erscheinen. Hier wird die gesamte Skelettmuskulatur des Körpers in einer bestimmten Koordination aktiviert und das Zentralnervensystem in allen seinen Schaltungsebenen angesprochen.

Diese gesetzmäßig ablaufenden motorischen Reaktionen werden durch bestimmte Reize in bestimmten Körperlagen (Rücken-, Seiten-, Bauchlage) ausgelöst und sind jederzeit reproduzierbar. Sie enthalten motorische Bestandteile der menschlichen Bewegungsabläufe wie Greifen, Umdrehen, Robben, Krabbeln und Gehen. Die globalen Muster stellen die Grundlage der motorischen Rehabilitation von Säuglingen, Kleinkindern, Jugendlichen und Erwachsenen dar.

Im jungen Säuglingsalter wird die Reflexlokomotion im Rahmen der Frühbehandlung angewendet und zeigt in diesem Alter die besten Ergebnisse. In diesem Alter ist die Plastizität, sprich Formbarkeit des Zentralnervensystems noch sehr groß.

Bei der Anwendung der Reflexlokomotion werden koordinierte Muskelaktivitäten und Bewegungsmuster ausgelöst, die in der normalen motorischen Entwicklung wiederzufinden sind, einem Kind mit zerebralparetischer Bedrohung aber in seiner spontanen Bewegung nicht zur Verfügung stehen. Diese Muskelaktivitäten und Bewegungsmuster werden dem Zentralnervensystem praktisch "zeitlich vorgezogen" angeboten und stehen später als "Bausteine" zur Verwirklichung der sich entwickelnden Motorik zur Verfügung.

Die Reflexlokomotion führt dazu, dass das Zentralnervensystem die dafür notwendigen Muskelaktivitäten und einzelne motorische Teilmuster schaltet. Zur tatsächlichen Ausführung der Bewegungen sind dann neben der rein motorischen Funktion auch die geistige Reife und die Motivation des Kindes nötig.


Weitere Details findet Ihr unter:

www.vojta.com