Hippotherapie
Diese Therapie mache ich seit August 2004 & mein wöchentliches Reiten auf "Moritz" macht mir super viel Spaß! Ich kann es nur weiterempfehlen.
Hippotherapie ist krankengymnastische
Behandlung auf dem Rücken speziell dafür ausgebildeter Pferde.
Es handelt sich hierbei um die einzige krankengymnastische Behandlungsmethode,
bei der es möglich ist, drei verschiedene Dimensionen (Behandlungsrichtungen)
gleichzeitig auf den Patienen einwirken zu lassen. Die Ziele, die dabei verfolgt
werden, sind von der Art der Behinderung abhängig.
In der Hippotherapie werden die dreidimensionalen Schwingungsimpulse des Pferderückens
in der Gangart "Schritt" genützt zur Förderung:
- der Rumpfkontrolle
- des symetrischen Sitzens mit seitengleichen Bewegungen des Beckens und der
Lendenwirbelsäule
- zur Tonussenklung (bei Spastizität)
- zur Aufrichtung des Rumpfes durch Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur
- und ebenso der Verbesserung der Atmung, Sprache, Sensorik und auch der Motorik
- Becken- und Schultergürtel, der gesamte Rumpf reagiert wie beim normalen
Gehen
Der Schritt des Pferdes überträgt ein, den Gangbewegungen des Menschen
entsprechendes, Bewegungsmuster und stimuliert reflektorische Bewegungsantworten
beim Patienten.
Anwendung findet die Therapie bei folgenden Krankheitsbildern:
- Multiple Sklerose (MS)
- Cerebralparese
- Ataxie
- Hemiplegie
- Spinale Lähmungen
Tonusregulierungen
Jede Entwicklung einer verbesserten Funktion oder Korrektur einer Fehlhaltung
setzt die Beeinflussung des Muskeltonus voraus. Diese Tonusänderung ist
rückgekoppelt mit der Nervenfunktion. Bei der Tonusregulierung über
die Hippotherapie nimmt die Behandlung der Wirbelsäule eine zentrale
Stellung ein. Über die Bewegungsimpulse des Pferdes werden ökonomische
Bewegungsabläufe in der Wirbelsäule stimuliert.
Rhythmusübungen
Bedeutet die Wiederholung von Bewegungsstimuli in dynamischem Rhythmus. Lernen
ist Wiederholen. Mit geordneten, schwingenden Bewegungen werden therapeutisch
gewünschte Bewegungsmuster eingeschliffen, verfügbar gemacht und
schließlich automatisier, d.h. in den Bewegungsablauf übernommen.
Symmetrieübertragung
Die kontinuierliche, wechselseitige Bewegungsübertragung
des Pferdes bewegt abwechselnd gleichermaßen die rechte und die linke
Körperhälfte des Patienten - dies bedeutet die Einübung von
neuromotorisch symmetrischer Rechts-/Linksfunktion.
Körperwahrnehmung
Die Wechselwirkung von Wahrnehmung und Motorik ist für jeden Lern- und
Entwicklungsprozess ausschlaggebend. Über die Sinnesorgane werden Eindrücke wahrgenommen. Bewegungen und Stimulation erweitern die Körperwahrnehmung:
- Sehen: Glanz, Schweif, Mähne, Ohrspiel
- Hören: Hufklappern, Schnauben, Prusten, Wiehern
- Riechen: Geruch des Pferdes
- Tasten: Fell, Ledersattel, Körperwärme, Weichheit der Nüstern
Auch im psychomotorischen Bereich wirkt die
Therapie:
Abbau von Bewegungsangst ist eine wesentliche Voraussetzung für motorisches Lernen. Aufbau von Vertrauenspotential in den eigenen Körper und in den Partner "Pferd" werden entwickelt.
Raumlagebewusstsein
Durch Tempo-, Richtungs- und Lagewechsel
des rhythmisch bewegten Körpers auf dem Pferd wird das Gleichgewichtsorgan
stimuliert und dadurch ein verbessertes Raumlagebewusstsein gefördert. Bewegungsängste
im Raum werden abgebaut, die räumliche Distanz erlebt.